Beamer im Eigenbau anno 2003

(da waren die Dinger noch richtig teuer, da lohnte sich das noch, mittlerweile haben wir 2008 und beim P**Markt gibts die Teile für 375 Teuronen, Tendenz fallend. Hat aber trotzdem Riesenspaß gemacht.)

Bevor wir mit dem Bau beginnen noch ein paar Worte zur Sicherheit. Die Gerätesicherungen des Prokis sollten erhalten bleiben. Wenn der also zu heiß oder unabsichtlich geöffnet wird, geht er sofort aus. Die Kühlung wurde mit PC-Kühlern bewerkstelligt, dann ist das Ding leiser als mit dem Originalkühler. Weiterhin wurde beim Rahmen des TFT darauf geachtet, dass keine stromführenden Teile irgendwo raushängen und man einen Schlag kriegen könnte. Erfahrung im Umgang mit Elektrik und im Basteln allgemein sollte vorhanden sein!!!
Hier gilt, wie so oft im Leben (vor allem wenn einem das Eigene ein bißchen lieb ist):

SAFETY FIRST !
oder zu gut deutsch:
SICHERHEIT GEHT IMMER VOR !!!!!!

Bei Arbeiten mit Strom IMMER den Stecker ziehen und alles stromlos machen.
Bei Testphasen lieber 5-mal gucken ob alles stimmt, als einmal den finalen Stromschlag zu kriegen.

Jetzt gehts aber los:
Es begab sich zu der Zeit 2003, da wollte ich unbedingt einen Beamer um DVDs und Fernsehen richtig groß an der Wand zu gucken. Dummerweise kostete selbst ein einfacher Beamer damals noch weit über 1000 Teuronen. Ich WOLLTE aber einen. Blieb also nur noch der Selbstbau übrig. Im WWW gab es die eine oder andere, mehr oder weniger gute Anleitung mit möglichen Problemen, aber meist nicht sehr ergiebig. Musste also selber wieder die handwerklichen Fähigkeiten bemühen. Hier nun eine kleine bebilderte Beschreibung, wie ich es letztlich gemacht habe.

Zuerst mal musste ein möglichst günstiger TFT-Monitor her (natürlich ohne Garantie oder ähnliches, der wurde ja komplett zerlegt, da ist ne Garantie echt hinderlich :-), dann ein Overhead-Projektor und eine Standalone-TV-Box. Alles kein Problem dank Ebay. Der TFT-Monitor wurde fachgerecht zerlegt:

TFT zerlegt1: Stahlrahmen Bildschirm
2: Plastikrahmen TFT und Beleuchtungseinheit
3: Standfuß
4: Beleuchtungseinheit Hintergrundbeleuchtung
5: Monitorghäuse
5a: Schalter zur OSD-Menu-Steuerung
6+7: Steuerelektronik
8: Stromkabel

und dann konnte der Neuaufbau beginnen. So sieht der TFT-Schirm ohne Gehäuse aus, der muss natürlich noch modifiziert werden, da die Steuerelektronik (6+7) hinter dem Schirm angebracht ist, das Licht des Overhead Projektors (für unsere neudeutschen Mitbürger Polylux ;-) aber quasi die Hintergrundbeleuchtung ersetzen und den Schirm durchleuchten sollte, um das Bild an die Wand zu werfen.

TFT-Schirm

Zuerst sollte man die nötigen Verbindungskabel der Steuerelektronik verlängern, damit der TFT-Schirm durch die Steuerelektronik auch angesprochen werden kann, wenn diese weggeklappt wird (dazu später). Sieht dann wie folgt aus und ist eine ziemliche Friemelei:

Monikabel loeten

1) ist das Steuerungskabel für den Monitor, 2) ein olles Festplattenkabel, das mit dem zugegebenermaßen nicht gerade für Feinlötarbeiten geeigneten Lötkolben zusammengelötet werden muss. Hat dann letztlich doch geklappt und sah dann so aus: (ein gute Portion Heißkleber sorgt für den nötigen Halt und eine gute Isolierung):

Monikabel fertig

Als nächstes muss dann der Overheadprojektor an die Bildgröße des TFT-Monitors angepasst werden. Habe das zugegebenermassen und in Ermangelung anderer Hilfsmittel auf die gute alte Art mit einem ordentlichen Messer gelöst und das überschüssige Material (bei 1) einfach weggehackt. Und bist du nicht willig ...

Proki anpassen

Nachdem diese schweißtreibende und rohe Arbeit vollbracht war, wurde es wieder etwas filigraner. Der ganze Aufbau musste erstmal gestestet werden, ob das alles auch so klappt wie ich mir das denke. Also die ganzen Einzelteile des TFT (gaaaaanz vorsichtig), die Standalone TV-Box (siehe Schleichwerbung nächstes Bild) den Proki und ein Fernsehsignal miteinander verbinden und schauen was passiert, wenn ich "mehr Power" gebe. Sah dann etwas abenteuerlich aus, funzte aber:

TVBox
Schleichwerbung ;-)

erster Test

Test funktioniert, Bild ist da, aber jeder Elektronikfachmann würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen:

funktioniert

Okay, sieht aus als hätte ich da nen Eimer Wasser drüber gekippt, aber was anderes kam halt grad net auf KIKA (Logo links oben). Nachdem also die grundlegenden Sachen und damit die Idee funktionierte, kamen die Feinarbeiten.

So ein TFT zum Beispiel braucht einen Rahmen, denn sonst ist der in null komma lustig kapput (beim Transport beispielsweise), sah im Rohbau dann so aus:

rohbau tftrahmen

1: TFT-Bildschirm

2: Die Ansteuerelektronik der einzelnen Pixel nach aussen geklappt (liegen beim Monitor dahinter, hier aber unzweckmässig, das Licht soll ja durchscheinen)

3: selbstgelötetes Verlängerungskabel (siehe oben)

 Das Helle aussenrum ist ein Holzrahmen.

Dadrüber kam dann noch eine Abdeckung um die Elektronik und den Bediener vor der Elektronik zu schützen.

Kurz und gut, irgendwann war das Ding dann fertig und einem ersten DVD-Abend stand nichts mehr im Wege. 

Bild der fertigen Beamers kommt noch rein, muss ich noch machen.

Ach ja, eines muss man der Ehrlichkeit halber noch erwähnen: Der bringt natürlich nicht die Lichtleistung eines echten Beamers, hat ja nur ne Prokilampe drinnen, das Zimmer sollte also immer recht dunkel sein. Ist aber bis jetzt der einzige Nachteil und vielleicht ist er ein bißchen lauter als ein neuerer Beamer, da kann man sicher noch was optimieren,

aaaaber "So what ?!?" says Red Zack!

Für die kühlen Rechner unter Euch, gekostet hat mich der ganze Spaß nur ca. 350 Euronen:
- 150 Tacken für den gebrauchten TFT
- 100 Tacken für die TV-Box
- 50  Für den Beamer bei 123Meins
- der Rest sonstiges Material und Benzinkosten
- und natürlich ein paar Abende Zeit um ihn zu bauen.
- und ne neue Lampe, wenn sie mal durchgebrannt ist, kostet mich max. 10 Euro und keine mehrere 100!!!!

So das wars vom Beamerbau, wenn du noch Lust hast, kannst du dir ja auch andere Projekte von mir angucken.

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