Ölabsauger für Autos

Wenn ihr -so wie ich - beim Ölnachfüllen in euer Auto übertrieben oder einfach nicht lange genug gewartet habt, bis das (kalte) Öl unten angekommen war, dann zeigte euer Ölmessstab zuviel an. Zuviel ist in dem Falle nicht gut, weil dann ein erhöhter Druck im Ölkreislauf aufgebaut wird und es euch die Dichtungen durchbläst, der Motorschaden kommt meist direkt im Anschluß.

Was kann man da machen?

Möglichkeit 1:
Ölablassschraube rausdrehen, ein bißchen laufen lassen, Schraube wieder reindrehen. Hört sich einfach an, ist aber eine RIESENSAUEREI (eigene leidvolle Erfahrung), wollte ich diesmal nicht.

Möglichkeit 2:
Wir nutzen Gegenstände, die man so im Haushalt bei sich rumliegen hat und baut sich die PROFI-LÖSUNG:
den Ölabsauger
(Idee von meinem Vater - Ausführung und Verfeinerungen, damits funktioniert, von mir).

Material

(hat man so typischerweise zuhause rumliegen oder holts beim freundlichen Arzt / Apotheker):
- Zwei 30-50 oder 100ml -Spritzen (Arzt oder Apotheker)
- möglichst ölfesten Schlauch, der in das Rohr des Ölmessstabes und auf die Spritzen passt
- Kurzer, flexibler Schlauch der auf die Spritzen passt

Sieht wie folgt aus:

gesamtansicht

1: ist der Schlauch, der anstelle des Ölmesstabes eingeführt wird und letztlich zum Absaugen dient
2: ist die eigentliche Absaugvorrichtung, die jetzt genauer erklärt wird

Vorbereitung:

Bei einer Spritze den Kolben entfernen, Loch seitlich oben reinbohren, in das der kurze Schlauch passt, mit Klebepistole abdichten, Spritze am offenen Kolbenende zukleben (Stück Plaste von einer alten Verpackung nehmen, zurechtschneiden, Klebepistole draufbebben):

vorbereitung

Funktion der Absaug-Einheit:

funktion

1: vorbereitete Spritze (Ölauffangspritze)
2: Spritze mit Kolben (die erzeugt das Vakuum)
3: Ventil, funktioniert so:

ventil

Ausführung:

Erstmal den Auffangbehälter (für das abgesaugte Öl ;-) nebens Auto stellen.
Dann stecke ich den Schlauch in das Rohr des Ölmessstabes und stecke die Sauggeinheit oben drauf.
Jetzt ziehe ich die Spritze auf und halte den Kolben fest. Somit erzeuge ich ein Vakuum. Dann das Schlauchventil wie oben gezeigt knicken, um das Vakuum in der Ölauffangspritze zu erhalten. Vakuum-Spritze abziehen, Kolben reindrücken, Spritze aufstecken, Schlauchventil öffnen, Spritze aufziehen, Kolben festhalten, Schlauchventil knicken / schließen ... Mit ein paar Hüben Vakuum-Spritze hat man so recht schnell ein ordentliches Vakuum zusammen. Immer wieder saugen und nach recht kurzer Zeit kommt das Öl.

Wenn die Ölauffangspritze bis kurz unter das Schlauchventil vollgelaufen ist, Vakuum auffüllen ;-) sprich Ventil öffnen, damit sich kein Vakuum in der Spitze mehr befindet, Ventil schließen oder Spritze aufstecken. Dann die Saugeinheit abziehen, über den Ölauffangbehälter nebens Auto gehen, mit der Spritze jetzt einen Überdruck aufbauen und das Öl in den Behälter pressen.

Auf diese Weise kann man in relativ kurzer Zeit (1 h für einen halben Liter) das überflüssige Öl absaugen.

Und vor allem und das war ja das ZIEL:
OHNE SAUEREI !!!!

Kosten:
fast keine, Spritzen bekommt man eventuell geschenkt, Schlauch gibts im Baumarkt für ein paar Cent (Aquariumschlauch) und man weiß endlich, warum man in der Schule in Physik aufpassen sollte ;-)

Eine echte Mc-Gyver-Lösung also!



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